Vereinseinweisung 2025

Es war wieder soweit – die vereinsinterne Fortbildung unserer Übungsleiter stand an. Wie jedes Jahr kommen hier unsere Skitourenführer mit, um sich weiterzuentwickeln und ihre Lizenz zu verlängern.

Eigentlich stand eine Durchquerung in der Nähe vom Mont Blanc an, doch leider musste hier eine Hütte ihren Winterraum sperren, sodass wir uns spontan anderweitig umschauen mussten. Es war gar nicht so einfach, für fünf Personen eine neue, geeignete Unterkunft zu finden.

Schlussendlich wurden wir in Sisikon am Urner See in der Schweiz fündig. Hier wartete eine gemütliche Ferienwohnung auf uns. Die Sauberkeit und die Ausstattung der Küche bieten zwar noch Verbesserungspotential, aber es gab Strom, fließendes Wasser und eine Heizung – insofern definitiv ein Upgrade zum Winterraum ;-)

Von hier aus suchten wir uns jeden Tag einen neuen Zielort. Hier sollte es nicht nur anspruchsvolle Skitouren geben, sondern wir wollten auch gleich schauen, welche Tourenziele sich auch für eine Vereinsveranstaltung eignen würde.

Am ersten Tag ging es schon ans Eingemachte. Die Vorhersage versprach nicht nur eine angespannte Lawinensituation (3+), sondern auch schlechte Sicht. Eine durchaus sehr anspruchsvolle Kombi. Die Entscheidung fiel auf das Rimanstaldental. Hier waren wir schon häufiger unterwegs, doch der Chaiserstock ist aufgrund des anspruchsvollen Zustiegs mit Gruppen bisher außen vor geblieben. Wie erwartet, konnte bei der schlechten Sicht viel zur Spuranlage geübt werden und auch einige steilere Hänge untersuchten wir mit einer Art Schneeblock auf Schwachschichten. So „gruben“ wir uns auch bis zum Gipfelhang vor – hier war leider Schluss. Der Altschnee war wirklich schlecht mit dem neuen Schnee verbunden und die Nebelschwaden verwehrten uns die Möglichkeit, uns um die heiklen Stellen drum herum zu mogeln. So mussten wir 300m vor der Kletterstelle auf den Grat die Tour vorzeitig beenden. Auch ein Abfliegen mit dem Gleitschirm war leider nicht möglich, sodass wir uns durch wechselhaften Schnee wieder ins Tal durchkämpften.

Zu Hause angekommen, gab es nach überbackenem Käsebrot noch eine Runde Nudeln mit Feta-Sauce. Dann wurde noch die Tour für den nächsten Tag vorbereitet und nochmal Brot gebacken.

Am Samstag fiel die Wahl auf das Isental. Schon die Anfahrt mit dem Auto war spektakulär. Zuerst direkt am Ufer des Urner Sees entlang, dann eine in den Fels eingeschlagene Straße gefühlt senkrecht den Berg hinauf und zuletzt noch an einer sehr tiefen Schlucht entlang. Mit einer kleinen Seilbahn ging es hinauf nach Gitschenen. Bei strahlendem Sonnenschein ging es zuerst auf den Risetenstock. Leo fand heute eine Lücke in der im Tal hängenden Wolken, sodass er bis ins Tal fliegen konnte. Auch die Skiabfahrt bot unerwartet weiche Hänge. Für die zweite Runde auf den Brisen trafen wir uns wieder an der Bergstation der Gondel und auch hier fuhren wieder manche mit Skiern ab und manche flogen. Nach insgesamt 1500 Höhenmetern Aufstieg gab es in der Bergstation noch ein paar heiße Schokoladen und Pommes - wohlverdient!

Auch am Sonntag gab es wieder Kaiserwetter und der Lawinenlagebericht gab „nur noch“ eine mäßige Lawinengefahr aus. Daher planten wir die Touren auf den Hoch Fulen (2506m). Dabei war unklar, ob wir einen 40° steilen, recht engen Aufschwung begehen können oder umkehren müssen – als Alternative können wir aber höchst wahrscheinlich auf den Bälmeten abbiegen.

Nachdem wir die Ferienwohnung leer geräumt hatten, ging es also nach Schattdorf, dort mit der kleinen Bahn wieder hinauf und mit dem Skibus zum Schlepplift, der uns an unseren Ausgangspunkt auf 1400m brachte. Durch sehr ruppiges Gelände und oftmals harten, gar eisigen Schnee, ging es steil empor. Obwohl es nur leicht windete, war es auf der schattigen Nordseite ungemütlich. Nach 800 Höhenmetern genossen wir daher umso mehr die Sonnenstrahlen im Joch. Nach kurzer Abfahrt und Essenspause kamen wir dann an die angesprochene Schlüsselstelle. Auch hier hatten wir wieder Glück und alles sah sicher aus. So erreichten wir zum Schluss in der Sonne schwitzend den Gipfel. Leo flog mal wieder zum Ausgangspunkt zurück und fuhr mit der Bahn ins Tal. Die Wolkendecke machte leider einen Abgleiter bis zum Landeplatz nach Schattdorf unmöglich. Die anderen planten ihre Abfahrt um, da keiner auch noch durch den schlechten Schnee vom Aufstieg abfahren wollte. So gab es dann doch eine deutlich bessere Alternative nach Unterschächen. Leo holte dort mit dem Bus alle ab und wir machten uns auf die Heimreise.

Eine kurze Abschlussrunde gab es dann noch in der Pizzeria in Ettlingenweier.

So gingen drei sehr eindrückliche, abwechslungsreiche und anstrengende Tage zu Ende. Mal schauen, was wir nächstes Jahr so planen.