Skitouren im Februar bei Frühjahrsbedingungen

Wenn man ein Skitourenwochenende im Februar um Andermatt plant, sind Plusgrade und Frühjahrsbedingungen eventuell nicht das erste, an das man denkt. Da dieser Winter, wie die vergangenen, wieder Extreme setzt, stand Sonnencreme auf der Packliste weit oben und durch die Feuchtigkeit stollende Felle waren eines der Probleme, mit denen wir später konfrontiert waren.
Aber jetzt von Anfang an: los ging es am Freitagmorgen für Julian und vier fortgeschrittene Teilnehmer aus Karlsruhe und Basel mit dem Ziel Realp, am Fuß des Furkapasses. Das Tagesziel war zwar lediglich der Aufstieg zur Albert-Heim-Hütte, mit 1000 hm inklusive eines kleinen Gipfels war das allerdings als „Aufwärmprogramm“ genug. Bei strahlendem Sonnenschein ging es aufwärts, während über uns die Schweizer Luftwaffe ein Trainingsprogramm absolvierte, was – unterbrochen durch eine Mittagspause – leider den ganzen Tag für weniger erfreuliche Unterhaltung sorgte. Zwar waren wir fasziniert von den Flugmanövern und der zum Teil sehr geringen Flughöhe, doch der Lärm nervte schon bald. 
So waren wir froh, am späten Nachmittag den ruhigen Teil des Tages bei einem Stück Kuchen und einer warmen Ovomaltine einläuten zu können. Als einzige Gäste an diesem Abend genossen wir die üppigen Portionen unseres viergängigen Abendessens mit Älplermagronen als Hauptgericht. 
Krankheitsbedingt starteten wir am kommenden Tag leider nur zu viert Richtung Winterlücke, die es vor allem in den letzten sehr steilen Höhenmetern zum Grat in sich hat. Nach einer Pause mit herrlichem Blick auf die umliegenden Gletscher und Gipfel ging es durch den leider mittlerweile schwer gewordenen Schnee wieder zurück zur Hütte, wo noch eine Übung zum sicheren Umgang mit dem Verschüttetensuchgerät auf der Agenda stand. Außerdem übten wir das richtige Vorgehen zum Freischaufeln eines möglichen Verschütteten.
Am Sonntag kletterten die Temperaturen noch ein paar Grad höher und nach dem Gipfelaufstieg im Bergschatten taten die wärmenden Sonnenstrahlen auf dem Gipfel des Chli Bielenhorn zwar gut, sorgten aber später beim Weg zur Hütte dafür, dass nasser Schnee an den Fellen kleben blieb. Mit etwas Skiwachs konnten wir uns helfen und nach einer abschließenden Pause auf der Terrasse der Hütte ging es im Februarsulz zurück zum Auto und mit ordentlich Farbe im Gesicht zurück in die Heimat.