Skitourenwoche im Wallis

In der Faschingswoche machten sich neun Berg- und Schnee-Begeisterte auf zur Skitourenwoche ins Walliser Bourg-St.-Pierre. Hier diente eine Selbstversorgerunterkunft in dem kleinen Bergdorf kurz vor dem bekannten Großen Sankt Bernhard-Pass als Ausgangspunkt für die Touren. Auf dem Programm standen sechs einfache bis anspruchsvollere Skitouren. Außerdem gab es auf Tour und am Abend in der Unterkunft immer wieder lehrreiche Inputs zu Ausbildungsinhalten wie Tourenplanung, Orientierung, Lawinenkunde und Risikomanagement sowie die Suche und das Ausgraben von Lawinen-Verschütteten.

Das Wetter meinte es die ganze Woche über gut mit uns, fast schon zu gut: mit täglichem Sonnenschein, kaum Wolken am Himmel und einer mäßigen Lawinengefahr waren die Bedingungen fast schon ein bisschen langweilig. Hinsichtlich der Beurteilung der Lawinengefahr oder der Orientierung bei schlechter Sicht hätten wir uns auch über ein oder zwei Tage dichtes Schneetreiben gefreut. Umso schöner waren die Skitouren selbst und vor allem der Blick in die Walliser Bergwelt rundherum. Für Highlights sorgten die bombastischen Blicke auf bekannte 4000er, die wir von den erklommenen Gipfeln und Jöchern aus genießen konnten: neben dem Bergriesen des Grand Combin, der direkt über dem Tal emporragt, waren auch der Grand Paradiso in Italien zu entdecken und in Richtung Frankreich schienen die Grandes Jorasses und der Mont Blanc nur einen Steinwurf entfernt.
Am Freitag lockte die anspruchsvolle Skitour zum Hausberg „Petit Velan“. Nach nicht enden wollenden Spitzkehren im steilen Gipfelhang mussten wir leider kurz vor dem Gipfel umkehren, weil die weichen Schneeverhältnisse den restlichen Aufstieg zu Fuß über den Gipfelgrat nicht zuließen. Trotzdem war die Tour ein besonderes Erlebnis und ein Höhepunkt der Woche.
Der Abfahrtsspaß hielt sich durch das sonnige Wetter und fehlenden Schneefall leider oft in Grenzen. Trotzdem konnten wir immer wieder noch einige Stellen mit weichem Schnee aufspüren, der uns ein paar schöne Schwünge ermöglichte und das Skitourenglück abrundete. Zum Abschluss der Woche ließen sich auf der letzten Abfahrt gen Tal sogar einige Gämsen am gegenüberliegenden Berghang beobachten und ein Pärchen Bartgeier, das dicht über uns kreiste.

Auch abseits des Schnees war die Woche rundum gelungen. Dafür sorgte neben der familiären Atmosphäre in der Unterkunft, die wir ganz für uns alleine hatten, auch das gute Essen und das gemütliche Beisammensitzen am Abend.

Von der Sonne gezeichnet traten wir braungebrannt und mit müden Muskeln am Sonntagmittag die Heimreise an. Dabei sind wir uns sicher, dass wir nicht das letzte Mal im schönen Bourg-St.-Pierre zu Besuch waren!